Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Erhardt Proksch*

Dermatopharmakologie von Dexpanthenol

Universitäts-Hautklinik, Kiel

Dexpanthenol-haltige Cremes und Salben werden seit Jahren für die Behandlung von Läsionen (oberflächliche Wunden) der Haut und der Schleimhäute benutzt. Die Wirkungsmechanismen dieser Substanz sind aber nur zum Teil bekannt. Dexpanthenol wird im Gewebe zu Panthothensäure umgewandelt, die eine Komponente des Coenzyms A darstellt. Coenzym A katalysiert den ersten Schritt der Synthese von Fettsäuren und Sphingolipiden. Diese Lipide sind wesentliche Bestandteile der bilamellären Schichten des Stratum corneums als Permeabilitätsbarriere der Haut und auch in der Zellmembran aller Säugetierzellen enthalten.

In einer kontrollierten Studie haben wir den Einfluss einer Dexpanthenol-haltigen Salbe auf die Reparatur der gestörten Permeabilitätsbarriere, auf die Hydratation des Stratum corneums, auf die Hautrauhigkeit und auf die Entzündungen der Haut untersucht. Die Irritation wurde durch Applikation von Natriumlaurylsulfat in einer Patch-Test-Kammer über 24 Stunden induziert Danach wurde eine Dexpanthenol-haltige Salbe (Bepanthen® Salbe) auf das Vehikel (Wirkstoffgrundlage) zweimal täglich appliziert und Barrierereparatur, Hydratation, Rauhigkeit und Entzündung der Haut mit Hilfe biophysikalischer Messmethoden untersucht.

Die Messungen ergaben eine signifikant beschleunigte Reparatur der Permeabilitätsbarriere nach Anwendung der Dexpanthenol-haltigen Salbe im Vergleich zur Vehikel behandelten und zur unbehandelten Haut. Beide Präparate, Verum und Placebo, führten zu einem Anstieg der Stratum corneum-Hydratation; die Hydratation war jedoch nach Anwendung der Dexpanthenol-haltigen Salbe deutlich ausgeprägter. Beide Salben reduzierten auch die Hautrauhigkeit, aber auch hier war das Verum-Präparat überlegen. Die Dexpanthenol-haltige Salbe reduzierte signifikant die Rötung der Haut als Zeichen der Entzündung; das Vehikel beeinflusste die Entzündung nicht.

Zusammenfassend zeigen unsere Untersuchungen, dass die Behandlung mit einer Dexpanthenol-haltigen Salbe signifikant zu einer beschleunigten Reparatur der Permeabilitätsbarriere der Haut, einem Anstieg der Stratum corneum-Hydratation, einer Reduktion der Hautrauhigkeit und einer Reduktion der Entzündung führt.

*unter Mitarbeit von H.P. Nissen, Dermaconsult, Bonn-Alfter


Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Erhardt Proksch


Foto: Gesellschaft für Dermopharmazie


Foto: Gesellschaft für Dermopharmazie

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