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Prof. Dr.
med. Dr. Erhardt Proksch
Windeldermatitis – Prävention und
Behandlung der irritativ-toxischen Schädigung durch Dexpanthenol-haltige
Salben
Universitäts-Hautklinik, Christian-Albrechts-Universität, Kiel
Die Windeldermatitis ist auf die irritativ-toxische Wirkung
von Urin und Kot unter den okklusiven und feucht-warmen Bedingungen der
Windeln zurückzuführen. Häufig beginnt eine Windeldermatitis
mit einer bakteriellen Durchfallerkrankung. Gehäufte dünnflüssige
Stühle reizen die Haut besonders stark, auch weil die Windeln nicht
schnell genug gewechselt werden können. Durch die irritativ-toxische
Wirkung von Urin, Kot und Feuchtigkeit wird die Barrierefunktion der Haut
geschädigt. Enzyme, Proteasen und Lipasen aus dem Kot dringen in
die lebende Epidermis ein und schädigen die Keratinozyten. Es kommt
zu einer Entzündung und schließlich zu einer irritativ-toxischen
Kontaktdermatitis, auch Kontaktekzem genannt.
Bei Windeldermatitis sollten die Windeln möglichst nach jedem Stuhlgang
und jedem Urinieren gewechselt werden. Zur Behandlung eines ausgeprägten
Ekzems sollten Kortikosteroide benutzt werden. Bei mäßiger
Ausprägung einer Windeldermatitis und zur Prävention sind Behandlungen
mit Cremes und Salben gut geeignet. Bei beginnender Erkrankung kann rechtzeitiger
Gebrauch die Ausbreitung der Erkrankung stoppen. Durch die abdeckende
Wirkung der Salbe wird ein Schutzfilm auf der Haut gegen Urin und Kot
aufgebaut und die Hautreinigung nach Verschmutzung wesentlich erleichtert.
In Studien wurde gezeigt, dass ein Zusatz von Dexpanthenol in einer Salbengrundlage,
wie er bei der Bepanthen® Wund- und Heilsalbe vorliegt, die Abheilung
eines Ekzems und die Regeneration der Haut beschleunigt. Dexpanthenol-haltige
Cremes und Salben werden seit Jahren für die Behandlung von Läsionen
(oberflächliche Wunden) der Haut und der Schleimhäute benutzt.
Dexpanthenol wird im Gewebe zu Panthothensäure umgewandelt, die eine
Komponente des Coenzyms A darstellt. Coenzym A katalysiert den ersten
Schritt der Synthese von Fettsäuren und Sphingolipiden. Diese Lipide
sind wesentliche Bestandteile der bilamellären Schichten des Stratum
corneums als Permeabilitätsbarriere der Haut und auch in der Zellmembran
enthalten. Dexpanthenol stimuliert dadurch die Hautregeneration, repariert
die Barriere und zeigt zudem eine antientzündliche Wirkung. Eine
Dexpanthenol-haltige Salbe ist daher sehr gut zur Prävention und
Behandlung der Windeldermatitis geeignet.
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