1997:  1. Jahrestagung der GD am 4. Juni 1997 in Düsseldorf

Programm
Referenten
Abstracts
Fotos  (Alle Fotos: Kaspar Müller-Bringmann)

Programm

10.00 - 10.05 Uhr Eröffnung und Begrüßung durch den Vorsitzenden der GD J. Kresken, Viersen
10.05 - 10.55 Uhr Dermatotherapie Moderation: M. Schäfer-Korting, Berlin, H. Reimann, Eschborn
10.05 - 10.20 Uhr Zur Frage der Bioäquivalenz wirkstoffidentischer Externa W. Mehnert, Berlin
10.30 - 10.45 Uhr Pilzinfektionen der Haut - Möglichkeiten und Grenzen der Selbstmedikation H. J. Tietz, Berlin

 

11.25 - 11.40 Uhr Dermopharmazie in Praxis und Offizin Moderation: H.C. Korting, München, J. Kresken, Viersen
11.25 - 11.40 Uhr Der neue Allergiepaß der Deutschen Kontaktallergie-Gruppe S. W. Wassilew, Krefeld
11.50 - 12.05 Uhr Zusammenarbeit von Arzt und Apotheker bei der Qualitätssicherung dermatologischer Individualrezepturen H. Reimann, Eschborn

 

13.45 - 15.00 Uhr Dermokosmetik Moderation: U. Kindl, Baldham, F. Rippke, Hamburg
13.45 - 14.00 Uhr Galenische Charakterisierung moderner Hautpflegepräparate G. Kutz, Lemgo
14.10 - 14.25 Uhr RRR-alpha-Tocopherol in der Behandlung und Prophylaxe von Hauterkrankungen H. C. Korting, München
14.35 - 14.50 Uhr Schutz, Reinigung und Pflege der Haut im beruflichen Alltag J. Kresken, Viersen

 

15.30 - 16.45 Uhr Photobiologie und UV-Schutz Moderation: S. W. Wassilew, S. Wallat, Düsseldorf
15.30 - 15.45 Uhr Wirkungen der UV-Strahlen an der Haut - Molekulare und photobiologische Mechanismen J. Krutmann, Düsseldorf
15.55 - 16.10 Uhr Systematik und Kennzeichnung apothekenexklusiver Sonnenschutzmittel F. Rippke, Hamburg
16.20 - 16.35 Uhr Sonnenschutz der Haut durch Carotinoide U. Heinrich, Witten

 

17.00 Uhr Ordentliche Mitgliederversammlung der GD  

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Referenten und Moderatoren der 1. Jahrestagung der Gesellschaft für Dermopharmazie am 4. Juni 1997 in Düsseldorf

Dr. Ulrike Heinrich, Universität Witten-Herdecke, Institut für Experimentelle Dermatologie, Witten-Annen. Apothekerin Ursula Kindl, Margarethen-Apotheke, 85598 Baldham. Professor Dr. Hans C. Korting, Dermatologische Klinik und Poliklinik der Ludwig-Maximilian-Universität, München. Dr. J. Kresken, Irmgardis-Apotheke, Viersen. Professor Dr. J. Krutmann, Hautklinik der Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf. Professor Dr. G. Kutz, Fachhochschule Lippe, Technologie der Kosmetika und Waschmittel, Lemgo. Dr. W. Mehnert, Freie Universität Berlin, Institut für Pharmazie, Pharmazeutische Technologie, Berlin. Dr. H. Reimann, Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker (ZL), Eschborn. Dr. F. Rippke, Beiersdorf AG, Hamburg. Professor Dr. Monika Schäfer-Korting, FB Pharmazie der Freien Universität Berlin, Berlin. PD Dr. H. J. Tietz, Universitätsklinikum Charité Dermatologische Universitätsklinik und Poliklinik, Berlin. Dr. S. Wallat, Henkel KGaA, Care Chemicals, Wissenschaftlicher Service, Düsseldorf. Professor Dr. S. W. Wassilew, Dermatologische Klinik der Städtischen Krankenanstalten, Krefeld.

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Abstracts

Dr. W. Mehnert, Berlin

Zur Frage der Bioäquivalenz wirkstoffidentischer Externa

Im Vordergrund der dermalen Applikation von Arzneistoffen steht die Behandlung von Erkrankungen der Haut. In wenigen Fällen ist das Ziel einer solchen Therapie die systemische Wirkung (z.B. Transdermale therapeutische Systeme wie Glycerolnitrat, Hyoscin, Estradiol). Die Bioverfügbarkeit wird als Geschwindigkeit und Ausmaß definiert, mit denen der Wirkstoff oder der wirksame Bestandteil aus einer Darreichungsform resorbiert wird und am Ort der Wirkung vorliegt (Committee for Proprietary Medicinal Products, Richtlinie "Investigation of Bioavailability and Bioequivalence"). Bei peroralen Arzneiformen wird davon ausgegangen, daß die Plasmakonzentrationen den Verlauf in der Biophase repräsentieren und deshalb zur Bestimmung der Bioverfügbarkeit eingesetzt werden dürfen. Dies kann bei topischer Applikation nur für systemisch wirkende Arzneistoffe gelten. Bei lokal wirksamen Arzneimitteln ist die im Plasma meßbare Konzentration zu gering, außerdem ist die therapeutische Relevanz von Plasmakonzentrationen nicht gegeben, da der Wirkort in der Haut liegt. Eine systemische Verfügbarkeit der Wirkstoffe ist hierbei unerwünscht. Allerdings können Plasmakonzentrationsbestimmungen z.B. von Corticoiden notwendig sein, um das Risiko einer unbeabsichtigten Resorption über die Haut bestimmen zu können. Die Art und Zusammensetzung der Dermatika können die Freisetzung des Arzneistoffes entscheidend beeinflussen und zu unterschiedlichen Penetrations- und Resorptionsraten führen. Eine Bioäquivalenz kann sowohl in der Salbengrundlage als auch in den Eigenschaften des Wirkstoffes (z.B. Teilchengröße, Stabilität) begründet sein.

Untersuchungen der Bioverfügbarkeit bzw. Bioäquivalenz nicht-systemischer Arzneimittel müssen mit Hilfe klinischer Studien oder Messungen pharmakodynamischer Parameter durchgeführt werden, da die Möglichkeiten der Beeinflussung der Wirkung von Dermatika im Vergleich zu anderen Arzneiformen besonders vielfältig sind, insbesondere auch durch die Wechselwirkung zwischen Haut und Salbengrundlage.

Grundlage der Beurteilung der Bioäquivalenz von Dermatika im Rahmen der Zulassung sind die Richtlinien des Ausschusses für Arzneispezialitäten (CPMP) (Note for Guidance on the Clinical Requirements for locally applied, locally acting Products containing known Constituents).

Klinische Studien zum Nachweis der Bioäquivalenz lokal wirksamer Arzneiformen sind sehr zeitaufwendig und kostenintensiv, aber stellen nach dem heutigen Stand der Wissenschaft die einzig abgesicherte Methode dar. Allerdings werden insbesondere zur Bioäquivalenzbeurteilung dermaler Zubereitungen alternative Methoden untersucht:

• Bestimmung pharmakodynamischer Parameter - z.B. Messung der Abblassung der Haut nach Applikation von Glucocorticoiden, Messung der Mikrozirkulation in der Haut (z.B. Heparin).

• Bestimmung pharmakokinetischer Parameter - Bestimmung der Arzneistoffaufnahme ("Uptake") in das Stratum corneum und der Arzneistoffelimination aus dem Stratum corneum (Dermatopharmakokinetik) -Bestimmung der Arzneistoffkonzentration in der Synovialflüssigkeit oder dem Synovialgewebe nach topischer Applikation von Antirheumatika und Antiphlogistika (z.B. Diclofenac).

In-vitro-Methoden: Bestimmung der Freisetzung aus der Arzneiform (pharmazeutische Qualität) und der anschließenden Penetration in künstliche Membranen oder auch Humanhaut (Ex-vivo-Methoden).

Insgesamt muß festgestellt werden, daß zur Zeit der Nachweis der Austauschbarkeit von wirkstoffidentischen Präparaten mit lokaler Wirksamkeit durch Ergebnisse klinischer Studien erbracht werden muß, da die alternativen Methoden noch nicht ausreichend validiert sind. Weiterhin läßt sich eine Korrelation zwischen den mit diesen Verfahren erhaltenen Ergebnisse und der Pharmakodynamik in vielen Fällen bisher noch nicht beweisen. Im Gegensatz zu Arzneimitteln mit systemischer Wirkung sind die Zielgrößen, die für eine Entscheidung herangezogen werden sollen, noch nicht festgelegt.

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Priv.-Doz. Dr. med. H.J. Tietz, Berlin

Pilzinfektionen der Haut - Möglichkeiten und Grenzen der Selbstmedikation

Die therapeutischen Innovationen der letzten Jahre haben die Behandlungsmöglichkeiten von Dermatomykosen erheblich verbessert, in Teilbereichen sogar revolutioniert. Dies betrifft sowohl die modernen Systemantimykotika (Fluconazol, Itraconazol, Terbinafin), als auch originelle topische Strategien, beispielsweise auf der Grundlage medizinischer Nagellacke (Ciclopiroxolamin, Amorolfin). Die mit steigender Frequenz eingesetzten systemischen Präparate sind jedoch teuer und unterliegen aus verschiedenen Gründen einer strengen Indikation. Neben pharmakokinetischen Aspekten spielen dabei neuere mykologische Erkenntnisse wie die unterschiedlichen Wirkspektren der Substanzen und ungleiche Empfindlichkeitsprofile der Erreger eine bedeutende Rolle. Hinzu kommt die wachsende Bandbreite der Dermatomykosen. Sie reicht heute von den klassischen Erkrankungen der Nägel und Füße über die Candidosen der Haut bis hin zu den zoophilen Dermatomykosen durch höhervirulente Erreger, vornehmlich bei Kindern. Dieser Wandel im Spektrum der Medikamente, der Erkrankungen und der Erreger, erfordert ein differenziertes therapeutisches Herangehen, basierend auf einer exakten und im Anspruch artspezifischen mykologischen Diagnostik. Angesichts dieser Veränderungen sind die Möglichkeiten der Selbstmedikation außerordentlich gering. Gleichwohl sind die Anteile zur komplexen Behandlung von Dermatomykosen zwischen Arzt und Patient etwa gleich verteilt. Während die erregerspezifische Therapie dem Mediziner obliegt, richten sich die Maßnahmen des Betroffenen vorrangig auf den Reinfektionsschutz, mit dem Ziel der Exposititonsvorbeugung und der Durchführung einer aufgeklärten Dispositionsprophylaxe. Zur Selbstmedikation im weiteren Sinne zählen die Beseitigung pilzhaltigen Materials an den erkrankten Läsionen und in der Umgebung - mechanisch, chemisch, physikalisch, möglichst unter Inanspruchnahme einer qualifizierten Fußpflege. Große Bedeutung besitzt die Desinfektion von Wäsche, Schuhwerk und Gegenständen. Zur Unterbrechung von Infektketten, speziell im Freizeit- und Jugendsport, wo sich aktuelle Anzeichen für die epidemieartige Ausbreitung bestimmter Dermatophyten mehren, sind derartige Maßnahmen zunehmend von globalem Interesse.

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Professor Dr. med. S. W Wassilew, Krefeld

Der neue Allergiepaß der Deutschen Kontaktallergie Gruppe

Die historische Entwicklung des Allergiepasses in Deutschland ist schwer nachvollziehbar. Offensichtlich ist, daß eine Fülle unterschiedlicher Formulare diese Bezeichnung trägt und in ganz unterschiedlicher Weise Ärzte und Patienten über Reaktionen informiert, die als Allergien gedeutet werden. Diese Vielfalt und formale Nachlässigkeiten haben dazu geführt, daß diese Allergiepässe nicht mehr ernst genommen werden. Um diesem abzuhelfen, entwickelte eine Arbeitsgruppe ALLERGIEPASS für die Deutsche Kontaktallergie Gruppe ein neues Formular.

Dieser neue Allergiepaß der DKG ist für den Arzt oder Apotheker bestimmt. Er soll daher alle handlungsrelevanten Informationen für den Arzt oder Apotheker enthalten. Er kann damit keine umfassende Information für den Patienten sein, hierzu eignen sich besser individuelle oder schematisch abgefaßte Merkblätter zu bestimmten Allergenen, wie sie momentan von einer anderen Arbeitsgruppe der Deutschen Kontaktallergie-Gruppe entwickelt werden.

Der Allergiepaß der DKG ist ein ärztliches Dokument. Bei der Diagnose einer überempfindlichkeitsreaktion wird im Paß die Methodik ihrer Sicherung dokumentiert. Besondere Bemerkungen erlauben individuelle Informationen für den Arzt oder Apotheker.

Eine dynamische Weiterentwicklung mit weiteren Vorschlägen aus der Mitte der Deutschen Kontaktallergie-Gruppe und anderen Organisationen ist vorgesehen.

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Dr. Holger Reimann, Eschborn

Zusammenarbeit von Arzt und Apotheker bei der Qualitätssicherung dermatologischen Individualrezepturen

Die magistrale, "meisterlich" individuelle Verschreibung und Anfertigung von Rezepturarzneimittel stellt eine besondere Herausforderung für Ärzte und Apotheker dar. Dies gilt nicht nur vor dem Hintergrund, daß mit dem tieferen Verständnis der Arzneimittelwirkungen und einer verbesserten Produktion und Analytik die Qualitätsforderungen an Medikamente allgemein gestiegen und gleichartig an industrielle Fertigpräparate wie an Individualrezepturen zu stellen sind. Vielmehr ist auch zu berücksichtigen, daß in der wissenschaftlichen Ausrichtung der universitären medizinischen und pharmazeutischen Studiengänge die Berufsfähigkeit Vorrang vor der Berufsfertigkeit hat und insofern der Umgang mit Rezepturen erst in der beruflichen Praxis zum Tragen kommt.

Die Herausforderung liegt hier für den Berufsnachwuchs in der Notwendigkeit, die erforderliche Routine und handwerkliche Sicherheit im Rezeptieren unter schwierigen Rahmenbedingungen zu gewinnen, für den älteren Praktiker darin, den überblick über die zahlreichen neuen Rezepturstoffe, neue Herstellungs- und Verpackungstechniken, Hygienebestimmungen und Therapierichtlinien zu behalten und sich hierbei auch von überkommenen Gewohnheiten und Grundsätzen lösen zu müssen.

Speziell bei der dermatologischen Rezeptur wird in den letzten Jahren eine zum Teil unerwartete und überwiegend wirtschaftlich begründete Zunahme verzeichnet, wodurch zugleich ein spezifischer Informationsbedarf bei Dermatologen und Apothekern erkennbar wird. Den Hautärzten ist zum Teil schon nicht ausreichend bekannt, welche pharmazeutischen Grundlagen den Apothekern als offizielle Arzneiträger zur Verfügung stehen und welche chemischen und verfahrenstechnischen Eigenschaften der einzelnen Rezepturbestandteile beachtet werden müssen, um praktikable Rezepturen verschreiben zu können. Die Apotheke wird insbesondere durch individuelle Verordnungen vor mitunter schwer lösbare Probleme gestellt, wenn die Qualität, ausreichende Stabilität und voraussichtlich gute Wirksamkeit der Rezepturarzneimittel zu gewährleisten sind.

Ein Ausweg aus diesen strukturellen Schwierigkeiten der Individualrezeptur ist eine so weitgehende Standardisierung von Grundrezepturen, wie sich dies mit dem Wesen der Magistralrezeptur noch vereinbaren läßt. Hierdurch werden die Rezepturen vom Umfang her überschaubar und einer Qualitätssicherung aus pharmakologischer und vor allem pharmazeutischer Sicht zugänglich. So ist bereits eine Vielzahl von Rezepturen in zeitgemäßen Vorschriftensammlungen, z.B. dem Neuen Rezeptur-Formularium (NRF), den Standardrezepturen der DDR (SR 1990) und den Herstellungsvorschriften Deutscher Krankenhausapotheken (Formularium hospitale), enthalten, in der Praxis wird aber häufig aus Unkenntnis weder bei der Verordnung noch bei der Herstellung auf diese Informationen zurückgegriffen.

Vor allem aber ist bei den zum Teil noch offenen Fragen zur Qualitätssicherung, z.B. zum Umgang mit potentiell bedenklichen und umstrittenen Rezepturbestandteilen, zur Kompetenz und Verantwortlichkeit bezüglich der genauen Zusammensetzung und Verpackung, zur Notwendigkeit der chemischen Konservierung, zur sachgerechten Beurteilung von Haltbarkeitsfristen und Aufbrauchzeiten sowie nicht zuletzt zu geeigneten Maßnahmen zur Vermeidung schwerwiegender Dosierungs- oder Herstellungsfehler, offensichtlich, daß Lösungen nur in einer engen Zusammenarbeit der beiden Berufsgruppen und auch der industriellen Anbieter liegen können. Wissenschaftliche Einrichtungen und Gesellschaften sowie die maßgeblichen Berufsverbände und Kammern haben dies erkannt und einige vielversprechende Initiativen ins Leben gerufen. Einen hohen Stellenwert werden in diesem Zusammenhang gewiß das NRF sowie der gute persönliche Kontakt zwischen dem einzelnen Hautarzt und dem nach seiner Verschreibung herstellenden Apotheker haben.

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Professor Dr. G. Kutz, Lemgo

Galenische Charakterisierung moderner Hautpflegeprodukte

Von den in der Kosmetik gebräuchlichen Formulierungstypen stellen disperse Systeme die überwiegend angewandte Applikationsform moderner Hautpflegeprodukte dar. Ausgehend von einer systematischen Einteilung disperser Zubereitungen sollen aktuelle kosmetische Trendformulierungen über Rezepturaufbau und Herstellungstechnologie charakterisiert werden.

Obgleich multiple Emulsionen seit langem beschrieben werden, zeugen erst jüngste Markteinführungen von der Möglichkeit, stabile multiple Emulsionen mit ansprechenden kosmetischen Leistungen herzustellen. Ober die für einen Einsatz in Kosmetika vorteilhaft erscheinenden Eigenschaften wird berichtet.

Als Herstellungsverfahren werden zunächst das Einstufen - ("in situ"-Prozess) als auch das Zweistufenverfahren vorgestellt. Die partielle Phasen-Solubilisierungs-Inversions-Technologie als neuer Herstellungsprozeß langzeitstabiler multipler Emulsionen vom Typ W/O/W wird über eine Beispielrezeptur erläutert.

Eine ebenfalls interessante Entwicklung stellen sogenannte hautähnliche Hydro-Lipid-Systeme dar, Diesen liegen Lecithine als emulgierendes Prinzip zugrunde. Die Auswahl der Inhaltsstoffe und die technologischen Prozeßparameter ermöglichen die Konzeption einer multilamellaren Cremebasis, die bezüglich Zusammensetzung und Struktur mit dem interzellulären Hautlipidkomplex vergleichbar ist. In einem kurzen Auszug werden schematisch die Inhaltsstoffe und Arbeitsschritte zur Herstellung ausgewählter Modellrezepturen skizziert.

Auf dem Sektor der Partikelsysteme als Wirkstoffträger sind neben den klassischen Mikrokapseln sowohl die "lipophilen Mikrosphärulen" als auch die "Macrobeads" bemerkenswerte Entwicklungen. Während erstere dadurch gekennzeichnet sind, daß es sich um durch Schmelzvertropfung zugängliche, mit kosmetischen und pharmazeutischen Wirkstoffen beladene Lipidpartikel handelt, stellen letztere eine durch Extrusion zugängliche galenische Matrix dar, die als Lipidträgersystem bezeichnet werden kann.

Als bevorzugtes Einsatzgebiet für diese kugelförmigen Partikel sind emulgatorfreie, kosmetische Zubereitungen, welche über einen gewissen Zeitraum auf oder in die Haut massiert werden, zu nennen. Eine marktnahe Beispielrezeptur wird erläutert.

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Professor Dr. med. H. C. Korting, München

RRR-alpha-Tocopherol in der Behandlung und

Prophylaxe von Hauterkrankungen

Freien Sauerstoffradikalen wird Bedeutung im Zusammenhang mit der Entstehung einer Vielzahl unterschiedlicher Erkrankungen zugesprochen. Die menschliche Haut ist mehr als andere Organe physikalischen und chemischen Umweltbelastungen ausgesetzt, die einen oxidativen Streß bedingen. Er kann sich in Form von kurzfristigen, aber auch dauernden Hautschäden äußern. Das Spektrum reicht von vorübergehenden Erscheinungen wie etwa Erythem und Ödem bis zur Hautverdickung und Faltenbildung sowie vermehrter Ausprägung von Hautkrebs und seinen Vorstufen. Im Mittelpunkt des Interesses steht derzeit fraglos die Lichtalterung der Haut, hervorgerufen durch ultraviolettes Licht. Vitamin E und insbesondere RRR-alpha-Tocopherol stellt ein wichtiges fettlösliches, nicht enzymatisches Antioxidans dar, das die Haut vor den ungünstigen Folgen des oxidativen Streß zu schützen vermag. In zahlreichen Untersuchungen an Versuchstieren, in Bestandteilen menschlicher Haut ex vivo sowie beim Menschen ist die antioxidative respektive antiinflammatorische Wirkung des Vitamin E belegt worden. Eigenen Untersuchungen zufolge bietet RRR-alpha-Tocopherol im In-vitro-Assay mit humanen Keratinozyten und Fibroblasten dosisabhängig Schutz gegen die schädigende Wirkung des UV-Lichts. Die Relevanz dieser Ergebnisse muß sich an den Ergebnissen der Anwendung am Menschen in der Behandlung bzw. Vorbeugung von Hautkrankheitszuständen messen lassen. Im Blickpunkt des Interesses steht dabei zur Zeit das UV-Erythem. Prinzipiell kommt, nicht nur in diesem Zusammenhang, gleichermaßen eine systemische wie eine topische Anwendung des Wirkstoffs in Betracht.

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Dr. Joachim Kresken, Viersen

Schutz, Reinigung und Pflege der Haut am Arbeitsplatz

Zahlreiche berufliche Tätigkeiten in Industrie, Handwerk, Krankenhäusern, Arztpraxen und auch im Haushalt sind mit häufigem Händewaschen, intensiver Feuchtarbeit und regelmäßigem Hautkontakt zu Substanzen mit irritativer oder allergener Potenz wie Metallsalzverbindungen, Kühlschmiermitteln, Detergentien, Desinfektionsmitteln, Bioziden, Lösemitteln oder Friseurstoffen verbunden. Durch den Einfluß dieser Belastungsfaktoren kann es insbesondere bei Personen mit empfindlicher Haut zu einer überbeanspruchung oder Schädigung der Hautbarriere und als Folge davon zum Auftreten kumulativ-toxischer oder in selteneren Fällen allergischer Kontaktekzeme kommen, die bevorzugt an den Händen lokalisiert sind. Schwere oder wiederholt rückfällige Berufsekzeme können für die Betroffenen einen Arbeitsplatz- oder Berufswechsel, in Extremfällen sogar die Aufgabe jedweder Berufstätigkeit erforderlich machen. Arbeitgebern, Krankenkassen und Unfallversicherungsträgern entstehen durch berufsbedingte Hautkrankheiten jährliche Kosten von insgesamt mindestens einer Milliarde Mark, bedingt durch Arbeitsausfall bzw. für Behandlungs-, Rehabilitations- und Entschädigungsleistungen.

Vor diesem Hintergrund kommt der Prophylaxe eine hohe Bedeutung zu. Bei deren Umsetzung in die betriebliche Praxis sollte kollektiven Schutzmaßnahmen generell Vorrang vor persönlichen Schutzmaßnahmen eingeräumt werden. Technische Problemlösungen mit dem Ziel, den direkten Hautkontakt der Beschäftigten zu hautbelastenden Substanzen zu vermeiden oder einzuschränken, gelingen am ehesten in Großbetrieben durch organisatorische Änderungen der Arbeitsabläufe oder Austausch der hautaggressiven Stoffe gegen Substanzen mit fehlendem oder abgeschwächtem Schädigungspotential. Sind solche Maßnahmen nicht oder nur eingeschränkt realisierbar, muß auf das Tragen von Schutzhandschuhen oder die Benutzung von Hautschutzmitteln ausgewichen werden. Im Gegensatz zu einem optimalen Schutzhandschuh bietet ein Hautschutzpräparat jedoch keinen vollständigen, sondern allenfalls einen partiellen Kontaktschutz gegen die jeweiligen Schadstoffe.

über die Wirksamkeit und Auswahlkriterien dieser auch als präventiver oder spezieller Hautschutzpräparate bezeichneten Produkte wird derzeit kontrovers diskutiert. Die seit Jahren propagierte, vorwiegend auf praktischen Erfahrungen und Ergebnissen von In-vitro-Untersuchungen basierende Auffassung, wonach lipophile Externa gegen wassermischbare und hydrophile gegen nichtwassermischbare Schadstoffe schützen, konnte in neueren In-vivo-Untersuchungen mit Modellschadstoffen nicht mit dieser Deutlichkeit verifiziert werden. Da jedoch die übertragbarkeit der Ergebnisse dieser Untersuchungen auf die Situation am Arbeitsplatz noch nicht als gesichert angesehen werden kann, bleibt die Wirksamkeitsbeurteilung von Hautschutzpräparaten weiter ein offenes Problem.

Als unumstritten für die Prophylaxe berufsbedingter Hauterkrankungen gelten schonende Hautreinigungs- und regenerierende Hautpflegemaßnahmen. Eine schonende Hautreinigung erzielt man primär durch Einsatz adäquater, auf Art und Intensität der jeweiligen Verschmutzungen zugeschnittener Hautreinigungsmittel mit abgestuftem Tensid und gegebenenfalls Reibe - und/oder Lösemittelanteil. Außerdem sollten die verwendeten Produkte eine in repetitiven Irritationstests nachgewiesene gute Hautverträglichkeit besitzen. Die für den beruflichen Bereich angebotenen Hautpflegemittel unterscheiden sich in erster Linie im Emulsionstyp und Lipidteil, wobei im Falle von sehr trockenen Hautzuständen grundsätzlich lipidreichere W/O-Emulsionen zu bevorzugen sind. In allen anderen Fällen sind dagegen O/W-Emulsionen mit besserem Einziehvermögen und daraus resultierender höherer Anwendungsbereitschaft als Mittel der Wahl anzusehen, sofern die Pflegewirkung durch aussagefähige Untersuchungsergebnisse belegt wurde.

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Professor Dr. med. Jean Krutmann, Düsseldorf

Wirkungen der UV-Strahlung an der Haut - Molekulare und photobiologische Mechanismen

Ultraviolette (UV) Strahlung ist in der Lage, eine Reihe unerwünschter Wirkungen auf die menschliche Haut auszuüben, in deren Folge es zum Entstehen von Hautkrebs (Photokarzinogenese) oder zum Auftreten von Hauterkrankungen (Photodermatosen wie z.B. die polymorphe Lichtdermatose oder der 3 erythematodes) kommen kann. Auf der anderen Seite wird UV-Strahlung mit zunehmendem Erfolg bei einer wachsenden Zahl von Hauterkrankungen erfolgreich therapeutisch eingesetzt (Photo- und Photochemotherapie, z.B. der Psoriasis, der Neurodermitis, aber z.B. auch von Bindegewebserkrankungen oder der GvHD (Graft vs. Host Disease). Sowohl die gesundheitsschädlichen als auch die therapeutisch genutzten Wirkungen der UV-Strahlung beruhen zu einem wesentlichen Teil auf einer UV-induzierten Beeinflussung des Immunsystems Haut. Untersuchungen zur UV-induzierten Immunmodulation (Photoimmunologie) haben gezeigt, daß für die durch kurzwellige UVB-Strahlung hervorgerufenen Effekte DNS-Schäden sowie DNS-Reparaturenzyme von essentieller Bedeutung sind. Im Gegensatz dazu spielen für die durch langwellige UVA-Strahlung hervorgerufenen Effekte vor allem oxidative Prozesse, insbesondere die Generation von Singulettsauerstoff, eine wichtige Rolle.

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Dr. Frank Rippke, Hamburg

Systematik und Kennzeichnung apothekenexklusiver Sonnenschutzmittel

Nach einer kurzen Einführung zu aktuellen Aspekten der Sonnenexposition und ihren typischen Risiken wird zunächst auf einige wesentliche Gesichtspunkte der Galenik wie Emulsionstypen und ihre Anwendungsarten eingegangen.

Daraus abgeleitet wird am Beispiel von Eucerin Sun Sensitive ein überblick über eine sinnvolle Form der Systematik dargestellt und diskutiert. Im zweiten Teil des Vortrages werden nach eingeleiteter Vorstellung verschiedene Kennzahlen der Wirksamkeit von Sonnenschutzmitteln und ihrer Meßmethode die aktuellen Anforderungen an die Deklaration der Produkte unter Berücksichtigung der 6. Änderung der EG-Kosmetik-Richtlinie besprochen. Abschließend werden einige produktspezifische Claims und die erforderliche Absicherung beispielhaft erläutert.

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Dr. Ulrike Heinrich, Witten-Herdecke

Sonnenschutz der Haut durch Carotinoide

Sowohl akute als auch chronische Bestrahlungen der Haut mit ultraviolettem Licht bergen viele Risiken, insbesondere eine vorzeitige Alterung der Haut, Hyperkeratosen oder Atrophien. Aufgrund der Radikalfreisetzung, vor allem in der Epidermis, durch UV-Strahlung, besteht ein Bedarf an Substanzen, die freie Radikale binden können. Erst in den letzten Jahren gewannen die Carotinoide aufgrund ihrer photoprotektiven und antioxidativen Wirkung an Bedeutung.

Zum Nachweis der Wirksamkeit von natürlichen Carotinoiden wurden zwei Studien durchgeführt, um verschiedene hautphysiologische Parameter und mögliche Lichtschutzwirkungen zu untersuchen. Hierzu wurde zur systemischen Anwendung eine Carotinoidmischung natürlicher Herkunft aus der Alge Dunaliella salina, bestehend aus Alpha-Carotin, Beta-Carotin, Cryptoxanthin, Zeaxanthin und Lutein in Kapselform verabreicht. Studie 1 umfaßte 20 Probanden, die eine tägliche Dosierung von 50 mg über einen Zeitraum von 6 Wochen einnahmen. In der 2. Studie, durchgeführt an 12 Probanden, wurde die Tagesdosis auf 25 mg reduziert, die Einnahmedauer jedoch auf 12 Wochen verlängert. Zur Dokumentation der Wirksamkeit wurden an verschiedenen Hautregionen Farbmessungen sowie zur Bestimmung der Carotinoid Gewebekonzentration reflektionsspektroskopische Untersuchungen durchgeführt. Parallel hierzu wurde die Beeinflussung der Erythemintensität nach UV-Bestrahlung untersucht.

Sowohl eine 6-wöchige Einnahme von 50 mg der Prüfsubstanz pro Tag als auch die halbe Dosierung von 25 mg pro Tag über einen Zeitraum von 12 Wochen führten zu einem vergleichbaren Effekt im Hinblick auf Sonnenschutzwirkung. Die Lichtschutzwirkung beruht dabei offensichtlich auf einer Erhöhung der Abstrahlungsfähigkeit der Haut durch Veränderung der Pigmentierung, was gleichzeitig auf eine geringere Absorption, und damit höhere Rückstrahlung des eingestrahlten Lichtes hinweist.

In Abhängigkeit von der Topik bzw. Hautdicke zeigte sich ein Anstieg der b-Werte (Gelbanteil). Ähnlich wie bei Farbmessungen wiesen auch die spektroskopisch ermittelten Carotingewebekonzentrationen Unterschiede im Verlauf der Studie auf. Besonders für Stirn und Handinnenseite konnten hohe Carotinanreicherungen gefunden werden. Die Erythemintensität, dargestellt als a-Werte (Ausprägung der Hautrötung), nahm im gleichen Zeitraum deutlich ab.

Die vorgestellten Studien weisen darauf hin, daß Carotinoide auch an der menschlichen Haut, besonders jedoch bei lichtempfindlichen Personen, vor sonnenbedingten Hautschädigungen schützen können. Allerdings kann auf topische Lichtschutzmittel und vor allem auf die Einsicht des Einzelnen vor übermäßiger Strahlenbelastung nicht verzichtet werden.

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Fotos von der GD Jahrestagung 1997

Vorstand der GD 1997 (von links): Prof. Dr. Hans Christian Korting, Apothekerin Ursula Kindl, Prof. Dr. Sawko W. Wassilew, Dr. Joachim Kresken, Dr. Siegfried Wallat, Dr. Holger Reimann. Es fehlt auf diesem Foto: Prof. Dr. Monika Schäfer-Korting.
Vorstand der GD 1997

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Dr. Joachim Kresken, Irmgardis Apotheke Viersen, Vorsitzender der GD
Kresken 1997

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Prof. Dr. Hans Christian Korting, Dermatologische Klinik und Poliklinik der Ludwig-Maximilian Universität München, stellvertretender Vorsitzender der GD.
Korting 1997

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Dr. Holger Reimann, Eschborn, Schriftführer der GD
Reimann 1997

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Prof. Dr. Jean Krutmann, Hautklinik der Heinrich-Heine Universität, Düsseldorf
Kurtmann 1997

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Prof. Dr. Gerd Kutz, Fachhochschule Lippe, Lemgo
Kutz 1997

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Dr. Winfried Mehnert, Freie Universität Berlin
Mehnert 1997

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Dr. Frank Rippke, Beiersdorf AG, Hamburg
Rippke 1997

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PD Dr. Hans-Jürgen Tietz, Universitätsklinikum Charité, Berlin
Tietz 1997

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Prof. Dr. Sawko W. Wassilew, Dermatologische Klinik des Klinikums Krefeld
Wassilew 1997

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Dr. Siegfried Wallat, Schatzmeister der GD, im Gespräch mit seinen Vorstandskollegen Dr. Joachim Kresken und Prof. Dr. Sawko W. Wassilew
 Wallat Kresken Wassilew 1997

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Pressekonferenz: 1. Jahrestagung der Gesellschaft für Dermopharmazie am 4. Juni 1997 im Fritz-Henkel-Haus in Düsseldorf
Pressekonferenz 1997

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1. Jahrestagung der GD am 4. Juni 1997 im Fritz-Henkel-Haus in Düsseldorf
Jahrestagung 1997b

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