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Dr. Karl-Heinz Nietsch
Wirksamkeit von Ciclopirox beim seborrhoischen Ekzem
Aventis Pharma Deutschland
GmbH, Product Group Dermatology, Bad Soden Seit der
ersten Beschreibung des seborrhoischen Ekzems durch Unna wurde den massenhaft
auf der Hautoberfläche vorkommenden lipohilen Hefen eine wichtige Rolle in
der Entstehung und der Aufrechterhaltung dieser Erkrankung zugeschrieben. Nach
heutiger Vorstellung wird eine Entzündungsreaktion auf Pityrosporum ovale
als direkte Ursache für das Auftreten der seborrhoischen Dermatitis diskutiert.
Es gibt widersprüchliche Daten, ob es sich um eine toxische oder eine immunologische
Reaktion handelt: Auf der einen Seite produzieren Pityrosporum Hefen eine Reihe
von potentiellen Irritantien, auf der anderen Seite können abgetötete
Organismen der seborrhoischen Dermatitis ähnliche Hautveränderungen
induzieren. Da die Erkrankung bei Patienten mit HIV-Infektionen häufiger
vorkommt, werden Schwächungen des Immunsystems als weiterer möglicher
pathogenetischer Faktor diskutiert. Eine Behandlung des seborrhoischen
Ekzems mit Antimykotika senkt die Anzahl der lebensfähigen Pilzelemente und
vermindert parallel hierzu die klinischen Zeichen der Irritation. In verschiedenen
klinischen Studien wurde die Wirksamkeit von Azol-Antimykotika bei der Behandlung
des seborrhoischen Ekzems demonstriert. Für das Hydroxipyridon Ciclopirox
lagen bis heute keine kontrollierten Untersuchungen in dieser Indikation vor.
Deshalb wurde eine Reihe von Studien mit verschiedenen Zubereitungsformen (Gel,
Creme, Shampoo) eingeleitet. Im Folgenden wird über die Ergebnisse von zwei
ähnlichen Studien mit der Cremezubereitung berichtet. Die Studien
wurden als doppelblinde, randomisierte Parallelgruppenvergleiche konzipiert und
in fünf Zentren in Deutschland und 14 Zentren in Australien bzw. Neuseeland
durchgeführt. In Studie 1 nahmen 165 Patienten und in Studie 2 189 Patienten
mit klinisch diagnostiziertem seborroischem Ekzem des Gesichts teil. Jeder Patient
applizierte Ciclopirox 1 % Creme, Ketoconazol 2 % Creme oder das korrespondierende
Vehikel zu Ciclopirox Creme einmal täglich (Studie 1) oder zweimal täglich
(Studie 2) in einem dünnen Film über einen Zeitraum von 4 Wochen auf
die betroffenen Hautareale. Gleichzeitige Anwendung von Glukokortikoiden, Antimykotika,
Antihistaminika oder Teerpräparaten war nicht erlaubt. In Studie 1 wurde
die Responderrate, definiert als "abgeheilt" oder deutliche Verbesserung
des Ausmaßes der Ausbreitung und des Schweregrades der Erkrankung am Ende
der Behandlung, als Primärvariable gewählt. In Studie 2 wurde der Schweregrades
des Krankheitsbildes mit einem globaler Severity Score (4-Punkt Score) ermittelt.
Als Behandlungserfolg (Primärvariable) wurde der Rückgang im globalen
Severity Score um mindestens eine Kategorie definiert. In beiden Studien wurden
die typischen Symptome (Juckreiz, Brennen, Entzündungszeichen und Schuppung)
zusätzlich einzeln mit einem 4-Punkt-Sore bewertet. Kontrolluntersuchungen
wurden wöchentlich durchgeführt. Am Ende der Behandlung wurden Verträglichkeit
und kosmetische Akzeptanz von Prüfarzt und Patient gesondert bewertet.
Ergebnisse: Die Responserate (ITT- Population) betrug in Studie 1 81,8 %
in der Ciclopiroxgruppe und 59.6 % in der Vehikelgruppe. Das Ergebnis war statistisch
signifikant (p = 0,013 - Fisher's Exact Test) Die Responserate für Ketokonazol
betrug 73,6 %. Statitstisch war kein Unterschied zwischen Ciclopirox und Ketokonazol
zu finden (Abb. 1). Eine deskriptive Auswertung, in der "Abheilung"
als Kriterium für Response definiert, ergab folgendes Ergebnis: In der Ciclopiroxgruppe
betrug die Responserate 67,3 % , in der Vehikelgruppe 33,3 %. Dieser Unterschied
war statistisch signifikant (p = 0,0006). Die Responserate für Ketokonazol
betrug 52,8 % (p = 0,0536). Studie 2 ergab ähnliche Ergebnisse. Die Rate
für "Treatment Success" betrug 73,9 % in der Ciclopiroxgruppe und
53,6 % in der Vehikelgruppe. Dieses Ergebnis war ebenfalls statistisch signifikant
(p = 0,003 - Mantel-Haenszel Test). Nebenwirkungen, die mit der Studienmedikation
in Zusammenhang standen, waren selten und betrafen ausschließlich Hauterscheinungen
wie Rötung oder Brennen. Zusammenfassend ist festzustellen, dass
Ciclopirox 1 % Creme wirksam ist bei der Behandlung des seborrhoischen Ekzems
und gut vertragen wird. Dies wurde erstmals in zwei konfirmativen Studien nachgewiesen.
Literatur: (1) Braun-Falco O., Plewig G., Wolff H.H.: Dermatologie
und Venerologie. 4. Aufl. Springer, Berlin, Heidelberg, 1996 (2) McGrath J.,
Murphy G.M.: The control of seborrhoeic dermatitis and dandruff by antipityrosporal
drugs. Drugs 41 (2), 178-184, 1991 (3) Hay R.J., Graham-Brown R.A.: Dandruff
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1997 (4) Peter R.U., Korting H.C.: Treatment of seborrhoeic dermatitis with
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(8), 852-854, 1991 (5) Zienicke H., Korting H.C., Braun-Falco O. et al.: Comparative
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in the treatment of seborrhoeic dermatitis. Mycoses 36 (9-10), 325-331, 1993
(6) Nenoff P., Haustein U.F.: Effect of anti-seborrhea substances against Pityrosporum
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Grundmann-Kollmann M.: The hydroxypyridones: a class of antimycotics of its own.
Mycoses 40 (7-8), 243-247, 1997 Dr.
Karl-Heinz Nietsch
Foto: Gesellschaft für Dermopharmazie |
Foto: Gesellschaft für Dermopharmazie |
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