Dipl.-Ing. Peter
Finkel
Der Markt
der kosmetischen Lichtschutzmittel:
Historische Entwicklung - Meilensteine - Marktsituation 2001 - Trends
Sara Lee Houshold and Body Care Deutschland GmbH, Düsseldorf
Historische Entwicklung - Meilensteine
Der wichtigste Meilenstein der modernen Lichtschutzmittel wurde in den 30er
Jahren des letzten Jahrhunderts gesetzt: Die UV-Filter wurden als Wirkstoffe
für dermal anzuwendende Sonnenschutzmittel entdeckt. An die Stelle von
abdeckenden Pudern oder mit Make-up vergleichbaren Produkten traten damit erstmals
transparente und trotzdem sehr wirksame Formulierungen. Die breite Einführung
des Lichtschutzfaktors (SPF) in den 70er Jahren war ein weiterer wichtiger Meilenstein.
Die eher allgemein gehaltene Beschreibung der Schutzleistung wurde durch eine
genaue Zahlenangabe ergänzt. Damit wurde der Markt für den Konsumenten
hinsichtlich der Produktleistung transparent. Ein wahrlich revolutionärer
Schritt in dem sich überwiegend emotional differenzierenden kosmetischen
Produktumfeld. Der Lichtschutzfaktor setzte sich in den 70er und 80er Jahren
weltweit durch. Die 90er Jahre brachten eine regelrechte SPF-Inflation, die
schließlich 1998 zum SPF-Gipfel von SPF 123 in Japan führte. Um diese
wenig sinnvolle Entwicklung zu beenden und mehr Transparenz für den Konsumenten
zu schaffen, sollen in Europa den SPF-Zahlenwerten Schutzklassen zugeordnet
und ein Maximum von SPF 50+ eingeführt werden. Derzeit wird über die
Industrieverbände an einer weltweiten Harmonisierung des SPF-Systems gearbeitet
Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des kosmetischen Sonnenschutzes zeichnet
sich ab.
Marktsituation 2001
Der Weltmarkt der kosmetischen Sonnenschutzmittel 2001 wird auf ca. 3.6 Mrd
Euro geschätzt. Nach den USA ist Deutschland der zweitgrößte
nationale Markt. Die führenden europäischen Marken sind Nivea (BDF),
Ambre Solaire (L'Oreal), delial (Sara Lee) und Piz Buin (Johnson & Johnson).
Bei den Formulierungstypen wird der Markt eindeutig von den flüssigen Emulsionen
(Milch) dominiert. Nach Wert haben jeweils etwa die Hälfte der Produkte
Lichtschutzfaktoren bis 15 bzw. darüber. Schutzfaktoren von über 30
haben nur geringe Marktbedeutung.
Trends
Der Trend zu höheren Lichtschutzfaktoren wird sich auch in den nächsten
Jahren fortsetzen. Neue Erkenntnisse aus der Hautforschung und daraus abgeleitete
Prüfmethoden werden es ermöglichen, Produkte hinsichtlich des Schutzes
vor Immunosuppression, Hautalterung und Hautkrebs zu optimieren. In diesem Zusammenhang
wird der UVA-Schutz eine besondere Rolle spielen. Sonnenschutzmittel werden
zukünftig verstärkt zusammen mit anderen Maßnahmen (Tragen von
Sonnenbrillen, Schutz vor UV-Strahlung durch Textilien, Informationen zur täglichen
UV-Strahlung über Medien) ein integrales Schutzkonzept bilden. Nicht zuletzt
werden Aufklärung und Information den Konsumenten zu einem stärker
vernunftorientierten Umgang mit der Sonne führen. Dies wird der wichtigste
und Erfolg versprechende Schritt zur Optimierung des kosmetischen Sonnenschutzes
sein.
![]() Foto: Gesellschaft für Dermopharmazie
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