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Prof. Dr. med. Eckhard-Wilhelm
Breitbart (unter Mitarbeit von R. Greinert) Sonne
und Haut: Biologische Wirkungen der UV-Strahlung Dermatologisches
Zentrum Buxtehude Ohne die Sonne wäre ein Leben
auf der Erde nicht möglich. Allerdings bewirkt der UV-Anteil im Strahlungsspektrum
der Sonne molekulare und zelluläre Veränderungen in der Haut, die letztendlich
zu Hautschädigungen und Hautkrebs führen können. Die Wirkungen
der UV-Strahlung auf die Haut können in zwei große Bereiche eingeteilt
werden: Akute und chronische Wirkungen. Zu den akuten Wirkungen zählen die
Vit. D3 -Synthese, die Bräunung, das Erythem, die Erzeugung der Lichtschwiele
und die UV-vermittelte Immunsuppression. Chronische Wirkungen sind die (UVA-bedingte)
Hautalterung und die Photokarzinogenese. Das Auftreten bestimmter Wirkungen ist
Wellenlängen-abhängig und mit unterschiedlichen UV-Expositionsmustern
korreliert. Für den Hautkrebs, welcher weltweit den Krebs mit der
höchsten Inzidenz darstellt, belegen eine Vielzahl von epidemiologischen
und experimentellen In-vitro- und In-vivo- Untersuchungen einen eindeutigen
Zusammenhang mit der UV-Exposition. Dabei scheinen unterschiedliche UV-Expositionsmuster
mit dem Auftreten der verschiedenen Hautkrebsarten zusammenzuhängen:
Plattenepithelkarzinom, SCC | (kumulative UV-Exposition) |
Basalzellkarzinom, BCC | (kumulative und/oder intermittierende
UV-Exposition) | Malignes Melanom, MM | (intermittierende
UV-Exposition) | Die molekularen Mechanismen der
Photokarzinogenese sind noch nicht vollständig geklärt, jedoch ist u.a.
bekannt, dass bestimmte UV-induzierte "signature mutations" (z.B im
p53-Gen, SCC), Veränderungen im "hedgehog-pathway" (BCC) und chromosomale
Rearrangements (beim MM) von Bedeutung sind. Eigene, neue Untersuchungen weisen
auf die Bedeutung schwer UV-geschädigter epidermaler (Stamm-) Zellen in der
Ätiologie der nicht melanozytären Hautkrebse (SCC, BCC) hin.
Wegen der Beeinträchtigung der Lebensqualität und seiner hohen Inzidenz
stellt der Hautkrebs ein ernst zu nehmendes gesundheitliches und gesundheitspolitisches
Problem dar, bei dem die induzierten hohen Kosten eine nicht zu vernachlässigende
Belastung der finanziellen Ressourcen im Gesundheitswesen bedingen. Allerdings
kann dieser Problematik mit kontinuierlichen Maßnahmen der primären
und sekundären Prävention begegnet werden. Prof.
Dr. med. Eckhard-Wilhelm Breitbart
Foto: Gesellschaft für Dermopharmazie |
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