GD - Online | A. Fahr: Bedeutung von Liposomen in der Dermatologie | |||||||||||||||||||
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Prof.
Dr. Alfred Fahr Friedrich-Schiller-Universität,
Institut für Pharmazeutische Technologie, Jena
Seit einigen Jahren wird besonders aus der Arbeitsgruppe um G.
Cevc in München berichtet, dass Liposomen mit relativ fluiden Membranen und
darin eingeschlossenen diversen Substanzen in die tieferen Schichten der Hornhaut
und noch tiefer wandern können, sofern sie in wässrigem Medium nicht-okklusiv
auf die Haut aufgetragen werden. Besonders hydrophile Arzneistoffe, die in dem
inneren wässrigen Kompartiment der beschriebenen Liposomen eingeschlossen
wurden (wie z.B. Insulin), können mit dem beschriebenen Trägersystem
in die tieferen Schichten der Haut wandern. Ebenfalls wurde in der neueren Literatur
von derselben Arbeitsgruppe berichtet, dass z.B. Insulin über diese Verabreichungsart
schlussendlich im systemischen Kreislauf auftauchen und dort entsprechende pharmako-dynamische
Effekte auslösen kann. Zu unserer Überraschung fanden wir mittels der eben beschriebenen Liposomen auch für besonders lipophile Arzneistoffe an unseren Modellsystemen eine Penetrationsverbesserung. Neben diesen Untersuchungen an der exzisierten Humanhaut stand uns auch ein Tiermodell für Alopecia areata (DEBR: Dundee experimental bald rats) zur Verfügung (Dr. R. Hoffmann, Hautklinik, Universität Marburg). An diesem Modell konnte durch topische nicht-okklusive Administration von Cyclosporin-A (einem Immunsuppressivum) in flexiblen Liposomen auf der felllosen Haut ein eindeutiger Therapieerfolg erzielt werden. Innerhalb weniger Wochen zeigte sich an den behandelten Stellen ein normales Fellwachstum. Klassische Penetrationsverstärker wie Alkohol zeigten hingegen keinerlei therapeutische Erfolge an dem Tiermodell. Eine Korrelation der In-vitro-Ergebnisse mit den Tierversuchen war möglich. Auch in dieser liposomalen Formulierung konnten Parameter bestimmt werden, die das Penetrationsvermögen der Liposomen modulieren. Fluide
Liposomen sind nach unseren experimentellen Ergebnissen eine brauchbare Darreichungsform
zur topischen Verabreichung vieler hydrophiler und lipophiler Arzneistoffe in
tiefere Hautschichten. Je nach Arzneistoff muss die Formulierung mittels pharmazeutisch-technologischer
Methoden optimiert werden.
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