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Dezember 2000: Zum Entfernen von wahrnehmbarem Schmutz und Stoffwechselprodukten von der Haut sowie womöglich Abstoss erregender Duftstoffe ist die regelmässige Hautreinigung auch bei der trockenen Haut notwendig. Diesem Nutzen stehen Risiken einer Hautschädigung durch die Reinigungsmaßnahmen gegenüber. Das Ziel der Auswahl geeigneter Reinigungsmittel und der Gestaltung der Reinigungsmaßnahmen durch den Anwender ist ein möglichst positives Nutzen-Risiko-Verhältnis (1). Bei trockener Haut bestehen folgende Risiken der Hautreinigung (2):
Jeder Reinigungsvorgang führt an der Haut zur Beeinträchtigung der Barrierefunktion. Durch die Wahl des geeigneten Hautreinigungsmittels lässt sich dieser Einfluss steuern und minimieren (3, 4, 5, 6). Darüber hinaus wird durch die geeignete Gestaltung der Hautreinigungsmaßnahmen das Risiko gemindert: Waschen belastet die Haut weniger als Duschen oder Baden und erfüllt die hygienischen Anforderungen bei gründlicher Durchführung. Bei trockener Haut ist maximal einmal Duschen am Tag bzw. maximal drei Vollbäder pro Woche zu empfehlen. Die Wassertemperatur sollte 35°C nicht übersteigen (7). Die Dauer des Duschens sollte auf maximal 10 Minuten, die des Badens auf maximal 20 Minuten beschränkt werden. Hautreinigungsmittel sollten sparsam auf der nassen Haut verteilt und nach kurzem Einwirken vollständig abgespült werden. Reinigungsprodukte für die trockene Haut sollten bei guter reinigender Wirkung möglichst geringe Risiken hinsichtlich Austrocknung, Entfettung, Barrierestörung und Reizung der Haut mit sich bringen. Angeboten werden überwiegend Präparate, die durch oberflächenaktive Substanzen (Tenside) die angestrebte Reinigungswirkung gegebenenfalls auch bei stärkerer Verschmutzung entfalten. Man unterscheidet verschiedene Arten von Tensiden, z.B. anionische und nichtionische. Seifen, d.h. anionische Tenside, die durch "Verseifen" pflanzlicher oder tierischer Fette mit Natronlauge gewonnen werden, sind wegen ihrer alkalischen Reaktion, die den natürlichen Säureschutzmantel der Haut angreift, in der Regel weniger zur Reinigung trockener Haut geeignet als sog. Syndets (8), die auf den physiologischen pH-Wert der Haut abgestimmt (9) und dadurch hautschonender gestaltet werden können (10, 11, 12). Bestimmend für das Nutzen-Risiko-Verhältnis eines Reinigungsproduktes ist außer der Art der Tenside - entfettende und irritative Stoffe wie Natriumlaurylsulfat sollten vermieden werden (4) - auch die eingesetzte Menge. Durch den Einsatz pflegender Zusätze in der Formulierung kann versucht werden, Fett- und Feuchtigkeitsverlusten entgegenzuwirken (5). Tensidfreie Hautreinigungsmittel haben im besten Fall eine schwach ausgeprägte Reinigungswirkung (2) und können derzeit von daher nicht als Alternative im Regelfall gelten. Für eine Erweiterung des sog. Seifenverbotes der Dreißiger Jahre auf moderne Syndets besteht kein Anlass. Das Ausmaß der Risiken der Anwendung aller Arten von Hautreinigungsprodukten lässt sich sowohl bei den tensidischen als auch bei den tensidfreien Produkten durch geeignete dermatologische Untersuchungen feststellen. Diese Tests sollten an Testpersonen mit trockener Haut unter Einbeziehung objektiver Beurteilungskriterien wie der Messung von Fett- und Feuchtigkeitsgehalt der Haut sowie ihrer Barrierefunktion durchgeführt werden. In der Leitlinie zur Reinigung der trockenen Haut, die z.Zt. von der Fachgruppe Dermokosmetik der Gesellschaft für Dermopharmazie erarbeitet wird (Publikation 2001 vorgesehen), werden als Beleg für die Eignung von Reinigungsprodukten die Ergebnisse solcher Verträglichkeits- und Pflegewirkungsstudien gefordert. Verbraucher, Kosmetikanbieter wie auch Ärzte und Apotheker sollten die Entscheidung zum Kauf bzw. die entsprechende Beratung danach ausrichten, ob die Hersteller der Produkte zur Reinigung der trockenen Haut deren Eignung anhand solcher Untersuchungsergebnisse belegen können. Vereinfachende Beurteilungen, z.B. anhand der An- oder Abwesenheit von Tensiden im Reinigungsprodukt, bieten keine ausreichende Entscheidungsgrundlage. Literatur
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